von Erez Majerantz
Aus der Kurzgeschichtensammlung „Das Leben an sich ist das geringste aller Übel“
Diese Woche ein Spezialfall: Wir publizieren einen Auszug, eine Kurzgeschichte, aus einem Buch, das kürzlich übersetzt wurde und in Deutschland erschien. Mehr dazu, hier: http://blog.aphorisma.eu/das-leben-an-sich
AphorismA Verlag
Aus dem Hebräischen: Gundula Schiffer
Nach der Katastrophe wandte er sich der Religion zu und wurde zu einem frommen Menschen, der fest im Glauben steht. Um sich von den Verführungen der Welt abzuwenden, beschloß er, sein kärgliches Entschädigungsgeld zusammenzukratzen und in ein verschneites Grenzstädtchen, in die Hütte einer greisen Frau zu ziehen, die sich in der Gemeinde um das leibliche Wohl der Priester aus der Gegend kümmerte. Das Konzept der Selbstkasteiung zog ihn mehr und mehr an. Als absoluter Laie und nicht bewandert in den Grundsätzen der Religion, geriet er zusehends in den Bann fundamentalistischer Strömungen und wurde zu einem echten Fanatiker. Die Zahl der Verbote und Kasteiungen, die er sich auferlegte, wurden von Tag zu Tag größer, bis ihm sogar der Duft frischer Ware, die im Lebensmittelladen des Städtchens eintraf, als Sünde galt. Er versagte sich, so gut er es vermochte, jegliche Art körperlichen Genusses. Während der zwei Jahre, in denen er sich in dem Städtchen aufhielt, achtete er darauf, möglichst wenige Gespräche zu führen und nahm mit seinem Umfeld nur über eigens dafür vereinbarte Zeichen Kontakt auf. Aber selbst auf diese bemühte er sich, wenn es eben ging, zu verzichten. Er hörte keine Musik und erzog sich selbst zu einer strengen Beherrschung von Trieb und Willen. Trotz alledem spürte er, daß ihm noch immer etwas Wesentliches fehlte.
Er wollte seine Religiosität nicht in Maßen ausleben, denn er wertschätzte ausschließlich solche Menschen, die für ihre innere Wahrheit stets alle Kräfte einsetzen und an ihre Grenzen gehen. Doch als er wieder einmal an dem Lebensmittelladen vorbeikam und ihm die Gerüche in die Nase stiegen, begriff er, daß Menschen, die in ewiger religiöser Ekstase leben, überhaupt nicht leiden. Qualen sind für sie Entladungen, eineselige Flucht. Er verfiel in Verzweiflung und verstand, daß ihm die Religion nie genügen würde.
Als er wieder in die Stadt zog, mietete er sich eine Wohnung in einem der Armutsviertel. Dort sah er erbärmliche Gestalten tagein tagaus unter dem Joch ihrer Existenz stöhnen, Obdachlose auf Bänken schlafen, Bettler die Hand aufhalten, sah schamlose Kriminelle, gewaltvolle Rangeleien und Bandenkriege in der Nacht.
Er haßte das Gedränge in den überfüllten Bussen. Es tat ihm weh mitanzusehen, wie völlig ungepflegte, verwahrloste Kinder mit nackten Füßen über Gullydeckel liefen. Stundenlang beobachtete er Menschen, die ihr Unglück beklagten.
Da hörte er, wie Viele im Viertel voller Neid von einem Leben im Luxus redeten, von Komfort und von Geld. Doch er wußte: Wo es nie an etwas mangelt, da ist der Mangel am größten.
„Reichtum würde bei euch nur dazu führen, daß ihr das Gegenteil von dem tut, was ihr eigentlich wollt“, erklärte er einmal, als sich einige von ihnen auf irgendeinem Platz im aschgrauen Licht um einen improvisierten Tisch versammelt hatten. „Das Ziel des Lebens liegt gerade darin, viel zu leiden und an Qualen zu reifen. Nur so erreicht der Mensch seine wahre Größe“, wiederholte er immer wieder, doch sie lachten ihn nur aus.
Nachdem er wieder in die Stadt gezogen war, versuchte er sein Glück in verschiedenen Kultgemeinschaften, angefangen bei solchen, die Schmerzrituale zelebrieren bis hin zu Selbsthilfegruppen, in denen gemeinsam geweint wird. Seine Mahlzeiten bestanden hauptsächlich aus mindestens zwei Tage alten Weißbrotscheiben, die er in kleine Stücke zerbröselte und anschließend in ranzigem Wasser einweichte, so daß sie nicht mehr wie Brot schmeckten, wobei er beim Verzehr dieses Breis zwischen jedem Bissen zusätzlich noch eine lange Pause einlegte, um den quälenden Hunger besonders intensiv zu fühlen. So geißelte er fortwährend den eigenen Körper solange dieser es aushielt, doch das Gefühl, daß ihm an etwas mangelte, wurde dadurch nur umso stärker.
Um diesen Mangel zu betäuben, verbrachte er die Nächte mit der Niederschrift seiner Erinnerungen, einem literarischen und zugleich kontemplativen Schreiben, das seine Lebensprinzipien und Einsichten ausführlich darlegte. Dieses Leben im Schreiben tat ihm wohl. Er schrieb in solch fieberhafter Raserei, daß seine Finger rot davon wurden und er unwillig, erst in den frühen Morgenstunden einnickte, als sein Kopf vor Erschöpfung nach vorne auf die Schreibtischplatte kippte.
Und da, im Schreibrausch, noch ganz in seiner Emotion und zugleich im stillen Selbstvorwurf gefangen, wurde ihm klar, daß er seine Prinzipien verraten hatte. Denn wozu schrieb er, wenn nicht, um sich innerlich zu entladen? Um alles mentale Gift auf ein paar Bogen Papier auszuspeien und weil sich ein bestimmtes frommes Empfinden in ihm über gewisse Dinge, die geschahen, entsetzte. Dieser Ekel davor und die Schauerlichkeiten der Gegenwart verflochten sich mit der düsteren Weltgeschichte, flossen gleichsam in das Innere der Finger, das Innere des Papiers, um etwas Dichterisches, wundersam Gestaltetes zu erschaffen. Doch die tiefe Befriedigung, die er empfand, jedes Mal, wenn er schrieb, und die Einsamkeit, nach der er sich so sehr verzehrte, entfernten ihn von der Wahrheit, die er suchte.
Er blickte mit Abstand auf seine Texte, jedoch kam er sich jetzt bloß wie ein neugieriger Mensch vor, der seinen in der Kloschüssel schwimmenden Kot bestaunt. Also hörte er auf zu schreiben, auch wenn es für ihn keine andere Beschäftigung gab, seine Stunden zu füllen.
Allmählich mutierte er zu einem wahren Nervenbündel, das jeden Moment zu explodieren drohte. Er untersagte sich hartnäckig jegliche Entladung und körperliche Erleichterung, egal ob hochgeistiger oder niederer Natur. Gelbes Wachs verstopfte ihm die Ohren und schwarzer Dreck die Nase. Er verbot sich folglich streng das Weinen, Schreien, Sex, Musik, Alkohol, kreatives Schaffen, schnelles Laufen sowie Dehnübungen. So schlief er beispielsweise auf dem Boden, und selbst dort streckte er sich nicht bequem aus, weil dadurch ja Enzyme freigesetzt und Hydrocortison ausgeschieden worden wäre. Das morgendliche Strecken erschien ihm als ein kleiner Glücksakt, eine sanfte Vorbereitung der Muskeln auf einen neuen Tag – und all das galt ihm als verachtenswert.
Auch fiel es ihm keineswegs schwer, sich selbst seelisches Leid zuzufügen: Er kannte und nutzte jeden Schwachpunkt und jeden Schalter in seiner Seele, die er nur zu drücken und umzulegen brauchte, um wieder und wieder die schwersten Momente wach zu rufen und sich noch jämmerlicher zu fühlen. Er war sich bloß nicht darüber bewußt, daß wiederholtes, mehrmaliges Umlegen derselben Schalter ihnen die emotionale, schmerzhafte Ladung entzieht und er infolgedessen aus diesem Leidensprozeß erstarkt hervorgeht.
Noch hatte er nicht erkannt, daß die seelischen Abgründe, denen die meisten Menschen entfliehen wollen, diese düsteren, schrecklichen Abgründe der Seele, über die man nicht mal zu sprechen wagt, auf natürliche Weise seine Heimat darstellen.
Als ihn eines Abends auf dem Rückweg von irgendwoher eine Straßenbande überfiel, ihn zunächst beschimpfte, er sei „seltsam“, „eine Verschmutzung der Landschaft“, wehrte er sich nur schwach, nicht wirklich konsequent, so daß sie nur noch heftiger auf ihn einschlugen. Als er nach Hause kam, verband er seine Wunden nicht. Zwar überlegte er einen Moment, die aufgeschürfte, verschmutzte Haut mit Jod oder einer ätzenden Salbe zu desinfizieren, was schmerzhaft sein und stark brennen würde. Doch schließlich ließ er es sein, denn bei dieser Desinfizierung würden ja doch in erster Linie nur die Bakterien abgetötet. Körperlich ging es täglich weiter bergab mit ihm: der Bart wucherte, er verwahrloste, wurde immer kränker.
Eines Tages, als es ihn innerlich schon fast zerriß, stellte er sich in nervösem, ruhelosem Zustand vor den Spiegel – da überkam ihn schlagartig so ein undeutliches Gefühl. Er bemühte sich zu erspüren, ob sich da eine Inspiration meldete oder ob es sich bloß um einen neuen Adrenalinschub handelte. Eindeutig jedoch stand für ihn fest: etwas Gewaltiges, Geheimnisvolles hatte sich hier in ihm gerührt und eine vollkommene Entrückung von der Welt angekündigt.
Auf einmal entfuhr ihm ein gewaltiger Schrei, der im ganzen Gebäude widerhallte. Augenblicklich war er von sich selbst enttäuscht, daß er sich derart entlud. Noch bevor er sich reuevoll auf die Brust schlagen konnte, tauchte seine Nachbarin auf, eine liebenswerte, nette, etwa siebzigjährige alte Dame. Er war mit ihr befreundet, wechselte jedes Mal, wenn sie sich neben den Briefkästen trafen, ein paar Worte mit ihr. Die Alte war zu seiner Wohnung geeilt, als sie den Schrei hörte, denn sie fürchtete, Terroristen griffen das Gebäude an oder es sei ein Feuer ausgebrochen. Er öffnete ihr die Tür. Sie war entsetzt, als sie seine roten Augen sah, die aus den Höhlen zu quellen drohten, seinen angespannten Körper und die unverbundenen Wunden, die dringend behandelt werden mußten.
„Wo bist du so lange gewesen?“, fragte sie und er stotterte nur verlegen herum.
„Was ist passiert? Los, erzähl’s mir!“, forderte sie ihn auf, denn sie war stets bereit, Menschen zu helfen und hatte in ihrem langen Leben bereits viel Leid gesehen.
„Ich will nicht weinen, aber wenn ich nicht weine, bringt mich das um!“, sagte er laut, als wollte er verhindern, daß seine Stimme in höhere, schrillere Töne umschlagen und darauf schließlich eine große Beruhigung folgen würde. Doch er stand längst auf der Schwelle zur Krise und die Verführung, sich irgendwie zu entladen, siegte über die Gefühle von Demütigung und Enttäuschung. Sie befahl ihm zu weinen, versuchte, als er nahe davor war zusammenzubrechen, ihm den Rücken zu stützen. Doch sein Körper war viel zu schwer für sie: Er warf sie beide auf den Boden und brach in bitteres Weinen aus, das ihre Bluse ganz naß machte. Jetzt entlud er sich hemmungslos und wußte nicht, damit umzugehen. Die Tränen ergossen sich ihm unaufhaltsam aus den Augen, stießen geheime Türen in seinem Innern auf. Er wollte sich beherrschen, doch die Tränen brachen weiterhin erbarmungslos aus ihm hervor.
„Kommst du alleine zurecht?“, fragte die Alte nach einer Weile.
„Ja“, sagte er mit erstickter Stimme.
„Ich hoffe es, denn du bist doch der einzige Überlebende.“
An seinem Geburtstag verschanzte er sich in seinem vollgestopften Zimmer, das er gemietet hatte, und verbrannte sich mit dem Feuerzeug absichtlich die Finger. Anfangs schreckte er zurück, wenn sich das Feuerzeug bedrohlich seiner Hand näherte, doch allmählich gewöhnte er sich daran. Sie gehörten zu ihm, die heiße Flamme, der Geruch der versengten Härchen, der durch die Verbrennungen aufsteigende Rauch, die schreckliche Hitze auf der bloßen Haut. Auf einmal schlug die Hitze in ein Gefühl ätzender Kälte um, ganz gegen seinen Willen und ausgerechnet in dem Moment, in dem er unbedingt an heißen Schmerz leiden wollte. Der Überlebende fühlte sich betrogen. Er fühlte sich unsagbar schlecht, aber nicht wegen der Verbrennungen, sondern aufgrund der Erkenntnis, daß extreme Hitze immer von einem Gefühl der Kälte begleitet sein würde und umgekehrt – eben genauso wie bei seinem Leiden.
Als ihm das aufging, beschloß der Überlebende, sein Leben neu zu ordnen und begann als Postbote in einer großen Anwaltskanzlei zu arbeiten. Er kaufte sich neue Kleider, rasierte sich täglich und duschte regelmäßiger, achtete also recht peinlich genau darauf, daß er mehr oder weniger angenehm roch und gut aussah, um seinen Arbeitsplatz nicht wieder zu verlieren, der ihm die notwendige Portion Weißbrot und damit seine weitere Existenz sicherte. Auf die Mitarbeiter der Kanzlei, selbst auf die, die er nicht besonders mochte, wirkte er ruhig und gelassen. Er gewann ihre Sympathie und seine Arbeitsbeziehungen waren rundum gut, obwohl keiner von seinen Kollegen ihn richtig kannte und offenbar auch niemand anders es wollte.
Von jetzt an würde der Überlebende für leichte, doch immer noch genügend leidvolle Entladungen sorgen, die seinem armseligen Leben nebenbei auch ein kleines Ziel geben und ihm sogar eine gelegentliche, erzwungene Freude verschaffen würden. Nun onaniert er vor Pornofilmen, die ihn eigentlich nie gereizt haben, vorzugsweise vor besonders ekelerregenden. Während er diese Filme schaut, bemüht er sich, schnellstmöglich zu ejakulieren und andererseits den Film bis zum Ende anzuschauen, bis es ihm so vorkommt, als sei er selbst zu einer vertrockneten Masse aus Körperflüssigkeiten geworden. Die Werke Kleists, Kafkas, Mirbeaus und Maupassants, die er als Jugendlicher so genossen hatte zu lesen, dienen ihm jetzt nur noch als Ausweg, wenn er seinen Alltagstrott nicht länger ertragen kann, in dem er versucht, sich in die Gemeinschaft seiner Arbeitskollegen zu integrieren und den gewöhnlichen Gesprächen in der Kanzlei zuzuhören. Nach Feierabend trifft er sich mit den Gammlern in den billigen Wettbüros und ist auch hier ganz Ohr für ihre Gespräche. Er wird sich noch viele Jahre an diese Gespräche erinnern, wenn sie, die damals redeten, längst vergessen haben werden, was sie sagten. Er ißt extra scharfe Speisen, spuckt aber das meiste davon aus, bevor er es runterschlucken kann. Die ungewürzten Mahlzeiten, die er zu sich nimmt, ernähren seinen Körper im notwendigen, minimalen Maße. Wenn wieder mal ein Adrenalinschub seinen Körper durchflutet, wirft er sich einfach gegen die Zimmerwand, achtet aber darauf, sich nicht den Kopf, die Kehle oder das Genick zu verletzen, denn diese Entladungen sollen nur sicherstellen, daß er sein Lebensziel weiterverfolgt. Seine Notdurft verrichtet er absichtlich nie ganz. Der zurückgehaltene Kot soll ihn stören, doch nicht die lebenswichtigen Körperfunktionen schädigen. So schuf er sich einen Lebensstil, den er lieber nicht zu definieren versucht.
Gelegentlich fragt sich der Überlebende noch, „ob die Praktiken dieser ganzen Ideologie und dieser neuen Lebensweise nicht eigentlich verschiedene Formen von Entladung darstellen? An einem Ziel, an das man glaubt, festzuhalten und dieses Ziel auch zu erreichen sowie Herausforderung zu suchen und zu meistern – ob das alles nicht Befriedigung und Glück bedeutet?!“
„Nein, das ist nicht das Glück!“, schreit er innerlich auf, nur klingt alles Vorherige durch diese Worte wie ein Paradox: „Ich leide nicht gerne!“
Auf dem abgebildeten Umschlag/Titelseite hat sich der Autor übrigens zum Opfer einer Gewalttat gemacht: zweimal steht nach seinem Namen HJD -Haschem Jinkom Damo – also “der Ewige räche sein Blut”, was religiöse bei Opfern von Gewalttaten sagen (statt sel. And.). Der wirkliche Erze Majerantz scheint aber gesund und munter in Berlin zu leben…
Benjamin,
Es gibt keine vollständige Verbindung zwischen eine Geschichte und der Biographie eines Schriftstellers. Sowie ein literarischer Name kann auch eine Art der Fiktion sein.
Die Leseprobe macht Lust auf mehr. Ein Mann der sich im inneren Konflikt zu sich selbst befindet und versucht kognitive Lösungen für seine emotionalen Probleme zu finden. List sich spannend und erinnert bei ablesen ein ganz klein wenig an Hesses Betrachtungen der inneren Seelenzustände. Bin gespannt auf mehr.
Ich finde es faszinierend wie obskur es geschrieben ist. Man kann sich bis zu einem bestimmten Grad mit der Person identifizieren, aber irgendwann kommt der Punkt, wo seine psychologische Krankheit einfach zu stark wird um es nachzufühlen, was der Geschichte mehr Grauen hinzugefügt. Ich hatte nach dem Lesen auf jeden Fall Gänsehaut.
Eine hervorragend erzählte Geschichte von Erez Majerantz, erstklassig übersetzt von Gundula Schiffer. Dennoch würde es mich freuen, von Majerantz, der es versteht, mit Sprache zu jonglieren, und einen scharfen Sinn für die Komik von Situationen hat, auch weniger Düsteres zu lesen zu bekommen. Eine Kommödie vielleicht?
Letzte Rezension
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Deutschlandfunk Kultur Interview
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Interview mit Norbert Kron
https://youtu.be/4WEQeAL6F5M