Israel, Kulturkampf, säkular, religiös

Unser Kulturkampf

In Israel verschärfen sich die Spannungen im öffentlichen Diskurs rund um das Thema Religion

Die Zeiten ändern sich.

Dies ist nicht nur der Name eines berühmten Liedes Bob Dylans, es betrifft auch die gegenwärtige Realität in Israel. Ein Teil der Veränderungen, die sich zur Zeit im Staat ereignen, nach der Errichtung der neuen Regierung in Israel und dem ersten Machtwechsel seit über einem Jahrzehnt, sind Veränderungen im Bereich von Religion und Staat, dem Status Quo und der Hegemonie der Orthodoxie in Israel und dem Gegenkampf anderer Strömungen, welche ebenfalls nach Anerkennung und einem Platz in der Welt der jüdisch-religiösen Inhalte verlangen. 

Die Liberalen, die Konservativen und auch Andere bekommen in dieser Zeit mehr öffentliche Aufmerksamkeit, und eine Anzahl Gesetze, um die genau dieser Tage in der Knesset gekämpft wird, bringen exakt diese Spannung zwischen den verschiedenen Strömungen zu Tage, und schärfen die Frage, was das „wahre“ Judentum ist, ob es das überhaupt gibt, und was erlaubt und was verboten ist, im Rahmen der Religion.

Die hier angefügte Strassenfotografie drückt diese ganze Spannung nicht aus, und ist augenscheinlich nicht damit verbunden, es ist lediglich ein simples Familienbild, dem Anschein nach, aber aufgrund der weniger gewöhnlichen Situation, in der das Mädchen diejenige ist, die die Torah-Rolle hält, kam mir die ganze nationale, aufkochende Beschäftigung mit dem religiösen Thema in den Sinn. Der Kulturkampf, wie er hier bereits genannt wird, in Israel, ist heute vielleicht das zentrale Thema im öffentlichen Diskurs, vor allem zwischen Säkularen und Religiösen, aber nicht weniger als das, zwischen Ultra-Orthodoxen und weniger Ultra-Orthodoxen, oder Religiösen anderer Strömungen. 

Aus dem Hebräischen von Patrick Samuel Goldfein

Dan Lazar, 42, aus Herzliya: Ein Fotograf der hauptsächlich Menschen im Visier hat. Er reist seit etwa einem Jahrzehnt durch die israelische Gesellschaft, dokumentiert sie von Nord bis Süd und bemüht sich, alle Kulturen und Gemeinschaften hier kennenzulernen: Juden, Araber und Christen, Säkulare und Religiöse und all die Vielfalt, die es gibt. Mit seiner Kunst strebt er danach, Platz für alle zu schaffen, unabhängig von Religion, Ethnie oder Geschlecht. Er hofft, dass er Israel in all seinen Farben und seiner Komplexität so präsentieren kann, wie es ist.

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