Omikron, Virus, Israel

Wer hat Angst vor Omikron?

Omikron ist ein grosses Thema überall! Diese Woche brachte Dan seine Kamera in eine geschlossene Massenveranstaltung in Tel Aviv. Und das in Zeiten, in denen sich jeden Tag Zehntausende mit dem Corona-Virus anstecken. Die Israelis stimmen mit den Beinen ab!

Der Zeitgeist – oder alles zu seiner Zeit?

Vergangene Woche war ich bei einem Konzert, in Tel Aviv, eure Augen sehen richtig – Massenveranstaltung, und eng, im geschlossenen Raum.  Ich trat dort ein mit Angst, gebe ich zu, und fotografierte aus der Ferne und ohne mich den Menschen zu vermischen (was den beeindruckenden Blickwinkel ermöglichte). Veranstaltungen dieser Art, Zusammenkünfte und große Ansammlungen werden immer mehr in Israel erlaubt, und vermutlich finden solche Veranstaltungen auch heute statt, und morgen, und sogar während der nächsten Woche, wenn sich, laut Professor Eran Segal vom Weizmann-Institut, etwa 500.000 Israelis mit Corona angesteckt haben werden. 

Die Israelis stimmen mit den Beinen gegen die Pandemie ab, und wer fällt, fällt. Auch die Regierung hat die Hände gehoben, und von Anfang kommender Woche werden wir sogar die Anzahl der Infizierten nicht mehr wissen. Die Menschen wollen leben, ausgehen, Leute treffen. Die Eltern schicken ihre Kinder weiter in die Schulen, auch über angesteckte Kinder in den Klassen wissend, und die Regierung hält die Klassen weiter offen. So sieht das Modell der Massen-Ansteckung aus, ein großes Experiment, das der Staat, und die gesamte Bevölkerung, während dieser Tage abhalten, in Echtzeit. 

Ich verurteile nicht, weil ich, bei aller Bescheidenheit, kein Experte bin. Gestern schrieb Professor Ran Blitzer, dem ich vertraue, „Ihr wollt Omikron nicht nach Hause bringen, das ist das Entscheidende.“ Es gibt genügend Gründe und Erklärungen dafür, aber mir scheint, dass das Leben selber stärker ist als alles andere, und Bilder wie diese werden weiter Teil des Lebens während der Corona-Welle sein, und auch der nächsten Wellen. Das ist, so muss man es sagen, der Zeitgeist.

Jede Woche stellen wir das #FotoderWoche vor, das in Postkartenform erscheint. Hier könnt ihr mehr Postkarten und weiteres aus der Kultur aus Israel entdecken.

Dan Lazar, 42, aus Herzliya: Ein Fotograf der hauptsächlich Menschen im Visier hat. Er reist seit etwa einem Jahrzehnt durch die israelische Gesellschaft, dokumentiert sie von Nord bis Süd und bemüht sich, alle Kulturen und Gemeinschaften hier kennenzulernen: Juden, Araber und Christen, Säkulare und Religiöse und all die Vielfalt, die es gibt. Mit seiner Kunst strebt er danach, Platz für alle zu schaffen, unabhängig von Religion, Ethnie oder Geschlecht. Er hofft, dass er Israel in all seinen Farben und seiner Komplexität so präsentieren kann, wie es ist.

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