Reservedienst, Israel, Hari Krishna

Wo ist die Routine?

Auf der Suche nach Normalität begegnet unser Fotograf Hare Krishna-Tänzern

Nach elftägigem Reservedienst im letzten Militäreinsatz, musste ich ein wenig zur Normalität zurückkehren, zum gewöhnlichen Leben. Ich ging nach Tel Aviv, auf der Suche nach dem Gefühl der Routine und des Alltags – und traf eine Gruppe Gläubiger Hare Krishnas, die ihre Zeit mit Tanz und Gesang verbringen, unter Wiederholung der immer gleichen Mantra, an die sie glauben. Der repetitive Gesang macht süchtig, und ihre farbenfrohe und besondere Erscheinung ließ mich lange bei ihnen verweilen. Darüber nachdenkend, kann man schwer behaupten, dies sei ein Bild der Alltagsroutine – auf der anderen Seite ist es weit entfernt, ja vielleicht am weitesten von dem entfernt, was ich davor während meines Militärdienstes sah. Vielleicht befindet sich zwischen den Polen der Lockigen, so dachte ich mir, eben jene Routine, die ich suche, die man Normalität, Vernunft, Einfachheit nennt. Und vielleicht muss man in ein Extrem gezogen werden, um diese Zeit mit einem anderen Extrem abzuschließen, auf dem Weg zurück in die Langeweile des normalen Arbeitslebens.

Dan Lazar, 42, aus Herzliya: Ein Fotograf der hauptsächlich Menschen im Visier hat. Er reist seit etwa einem Jahrzehnt durch die israelische Gesellschaft, dokumentiert sie von Nord bis Süd und bemüht sich, alle Kulturen und Gemeinschaften hier kennenzulernen: Juden, Araber und Christen, Säkulare und Religiöse und all die Vielfalt, die es gibt. Mit seiner Kunst strebt er danach, Platz für alle zu schaffen, unabhängig von Religion, Ethnie oder Geschlecht. Er hofft, dass er Israel in all seinen Farben und seiner Komplexität so präsentieren kann, wie es ist.

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