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Eine eritreische Hochzeit

Diese Woche nimmt uns unser Fotograf Dan Lazar zu einer magischen Veranstaltung, welche am Schabbat vor zwei Wochen stattfand, in einer Kirche an der Grenze zu Mea Schearim, der ultra-orthodoxen Gegend in Jerusalem

Eine eritreische (christliche) Hochzeit an der Grenze zu Mea Schearim

Aus dem Hebräischen von Patrick Samuel Goldfein.

Vor etwa zwei Wochen wurde ich zu einer magischen Veranstaltung eingeladen, der Hochzeit eines asylsuchenden Paares in der großen Kirche der Gemeinde in Jerusalem, in der Äthiopien-Straße. Die Straße und die Kirche befinden sich genau an der Grenze zur ultra-orthodoxen Gegend von Mea Schearim, welche am Schabbat geschlossen ist, und man nur zu Fuß hinein und heraus kann.

An einem regnerischen Schabbat, sehr kalt, fuhr ich zur Kirche, und zwischen Ultra-Orthodoxen, die die Straßen füllten, ebnete ich mir den Weg zum Ort der Veranstaltung, und wurde Zeuge des bescheidenen, magischen, freudigen, und lebendigen Ereignisses von Menschen, die versuchen ein vollwertiges Leben zu leben, auch unter nicht perfekten Umständen, die ihr Leben umgeben. Einige von ihnen befinden sich in ihrem Ursprungsland in echter Lebensgefahr, und zweifellos sind die

Lebensbedingungen hier angenehmer, auch wenn sie nicht perfekt sind, und dennoch – es hat etwas Erfreuendes, Schönes, und sogar Bewegendes, wenn man Menschen sieht, die in der Lage sind, ihren Glauben auszuleben und eine Zeremonie mit religiösen Charakter abzuhalten, gemäß ihrer Tradition, ohne Störung und Bedrohung.

Es ist zweifellos kein einfaches Thema, komplex und voller Abwägungen und Aspekte, wie man mit der Frage der Asylsuchenden umgeht, aber auf der simpelsten, menschlichen Ebene – war es bewegend, schön, und sehr angenehm das Ereignis zu sehen, und zu dokumentieren. Der Priester segnete das Paar, heiligte sie nach allen Regeln der Zeremonie, und die Familien waren bewegt und glücklich. Für einen Moment war eine Idylle um sie herum, mehr als das war nicht nötig.

Auf dem Weg zurück zum Auto war ich gedankenleer und versuchte nur die Stimmung aufzusaugen – die Ultra-Orthodoxen herum, die verkehrsleeren Straßen, diese Kirche und die Feier, die gerade in ihr stattfand, das angrenzende Ost-Jerusalem mit seiner Komplexität, der Regen und die Kälte. Alle leben miteinander, alle existieren miteinander, alle versuchen miteinander auszukommen. Das ist das Leben selbst.

Jede Woche stellen wir das #FotoderWoche vor, die in Postkartenform erscheinen. Hier könnt ihr mehr Postkarten aus Israel entdecken.

Dan Lazar, 42, aus Herzliya: Ein Fotograf der hauptsächlich Menschen im Visier hat. Er reist seit etwa einem Jahrzehnt durch die israelische Gesellschaft, dokumentiert sie von Nord bis Süd und bemüht sich, alle Kulturen und Gemeinschaften hier kennenzulernen: Juden, Araber und Christen, Säkulare und Religiöse und all die Vielfalt, die es gibt. Mit seiner Kunst strebt er danach, Platz für alle zu schaffen, unabhängig von Religion, Ethnie oder Geschlecht. Er hofft, dass er Israel in all seinen Farben und seiner Komplexität so präsentieren kann, wie es ist.

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