Ma'ayan Weisberg "Proud to be green"

Frauen in der Cannabis Industrie

Was hat Cannabis mit der Hightech Szene zu tun?

Israelis sind verrückt nach Cannabis, aber nicht nur nach dem psychoaktiven Wirkstoff THC sondern nach dem Wirkstoff, welcher für medizinische Zwecke hergenommen wird: CBD.

Der Wirkstoff CBD steht für Cannabidiol und verschafft vielen Menschen eine Schmerz- und Symptomlinderung, die unter Krankheiten leiden, wie z.B. Krebs, PTBS, Parkinsons Krankheit, Fibromyalgie, ADD, ADHD, Alzheimer, Panikattacken, Epilepsie etc. Es gibt unzählige Aufzeichnungen von Kranken und Pflegern, die die positive Wirkung von CBD bezeugen.

Und da wir bereits schon festgestellt haben, dass Israelis eine enge Verbindung zu Cannabis haben, sollte es nicht verwunderlich sein, dass israelische Wissenschafter Vorreiter in der medizinischen Cannabisforschung sind. Ein israelischer Forscher namens Raphael Mechoulam hat in den 60ern Jahren einen Durchbruch bewirken können, indem er es schaffte THC, CBD und 1000 weitere Substanzen des Cannabidiol, oder kurz genannt CBD, isolieren und für weitere Forschungszwecke benutzen zu können.

Was verhindert den alltäglich Gebrauch von CBD, so dass man es wie Aspirin verwenden kann? Die Regulationsbehörden in vielen Ländern verbieten es. Einige Stimmen behaupten die Pharamziekonzerne stecken dahinter. Tatsache ist, dass Schritt für Schritt CBD in vielen Ländern zum medizinischen Gebrauch freigegeben wird. Israel ist noch nicht so weit, jedoch in Deutschland und der Schweiz ist es freigegeben, einigen Staaten in den USA sind auch progressiv mit dabei. In Kalifornien hat diese Woche sogar ein Cannabis Cafe aufgemacht.

Während die Regulationsbehörden in diversen Ländern langsam ihre Einstellung zu dem Thema ändern, wird in Israel big business geplant. Startups werden gegründet und alle versuchen derzeit auf den Wagen aufzuspringen. Sogar der ehemalige Premierminister Ehud Barak hat sich zum Vorstand der Cannabis-Firma InterCure berufen lassen.

Dies zum Hintergrund. Wir von der Re:Levant Redaktion waren auf einem Meetup kürzlich, der im Coworking Space Mindspace auf der Rothschild Allee abgehalten wurde und Frauen in der Cannabis Industry bekräftigen und als Austausch und gegenseitige Inspiration dienen sollte. An jenem Abend wurden vier Damen vorgestellt.

Die erste am Podium war Ma’ayan Weisberg Joels von Tikun Olam. Tikun Olam, zu deutsch Weltverbesserung, war die erste Organisation in Israel, die eine Genehmigung zum Bau und Vertrieb von amtlich zugelassenem Cannabis erhalten hat. Ma’ayan Weisberg Joels hat von ihrer persönlichen Geschichte erzählt. Als Studentin hat sie angefangen Marihuana zu rauchen und währenddessen festgestellt, dass es nicht nur ihre Panitattacken sondern auch ihre Mentstruationsschmerzen linderte.

Im Laufe ihres Studiums erkrankte ihr Vater an Krebs und hat Morphium verschrieben bekommen. Sehr schnell wurde er süchtig und hat sich so sehr verändert, dass sie meinte, dass sie ihren eigenen Vater nicht mehr wiedererkannte.

Durch diese schmerzhafte Erfahrung kam sie auf die Idee ihrem Vater mit Cannabis zu helfen und ihr gelang es tatsächlich ihn von der Sucht befreien zu können. Dieses Erfolgserlebnis führte dazu, dass sie Tikun Olam beitrat und Kranken mit dem Gebrauch von Cannabis das Leben ein wenig vereinfachern konnte. Oft lief es darauf hinaus, eine Stütze in der Sterbebegleitung zu sein, aber Ma’ayan ist vom positiven Effekt dieser Heilpflanze überzeugt.

Die nächste Rednerin war Shiri Eden, die Gründerin von Nishot. Nishot ist eine Consultingfirma und beratet Cannabisfirmen. Shir Eden stellte paar Cannabisfirmen und Produkte vor. Ein Medikament für Epilepsie,
Epidiolex, wurde vorgestellt, CBD Getränke wie Twinley und Tweed, essbare CBD Süßigkeiten.
Sie teilte den Teilnehmern mit, dass die Cannabisindustrie sehr männlich geprägt ist.

Die nächste im Bunde war Dr. Hadile Ounallah-Saad. Sie ist der
VP R&D of Cannassure aus Ashdod. Eine sehr interessante und beeindruckene Persönlichkeit.

Cannassure hat es sich zur Aufgabe gemacht, Cannabisfirmen eine Versicherung anzubieten. In ihrer Präsentation hat sie den Zusammenhang zwischen Cannabis und der heilenden Wirkung im Körper dargestellt.

Die letzte Rednerin war Dr. Inbar Maymon-Pomeranchik, die Gründerin von BioDiligence. Dieses Unternehmen bietet eine Verbindung zwischen Startups in der Cannabisindustrie und potenziellen Investoren dar. Dr. Inbar Maymon-Pomeranchik kann dank ihrer wissenschaftlichen Ausbildung komplexe Themen aus der Cannabisforschung für Investoren schmackhaft und einfach übersetzen, so dass diese dann in die Cannabisfirmen investieren.

Alles in allem ein sehr interessanter Abend und wir werden es uns jetzt zur Aufgabe machen, öfters über Meetups aus dem Startup Land zu berichten.

Leah hat 2004 Alijah gemacht. In Deutschland war sie Regieassistentin am Münchener Residenztheater für Dieter Dorn tätig, am Berliner Ensemble und den Salzburger Festspielen von Claus Peyman engagiert.
Seit sie in Israel ist, beschäftigt sie sich mit Content und Community Management für High Tech Firmen.

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RTAA
RTAA
5 Jahre

Klingt nach einem sehr interessanten Meetup zu einem faszinierenden neuen Wirtschaftszweig…

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