Vor fast dreißig Jahren schrieb Chamutal Shabtai einen fantastischen Science-fiction-Roman: New York im Jahr 2020. Eine mörderische Pandemie hat sich auf der ganzen Welt verbreitet und bedroht die Menschheit. Da es kein Medikament gegen die Krankheit gibt, wird die Welt von einer Diktatur beherrscht, an deren Spitze die WHO (die Weltgesundheitsorganisation) steht. In dieser Welt sind Gesundheit, Sauberkeit und Hygiene sind die wichtigsten Werte, die es anzustreben gilt. Die Kranken werden in Krankenlager eingesperrt, von denen keiner zurückkommt. Dr. Andy Roberts schafft es, ein Medikament gegen die Krankheit zu entwickeln. Seine Kranken beginnen zu genesen. Und in dieser Welt, in der die Liebe lebensgefährlich ist, verliebt sich Andy. Aber seine Familie und seine Geliebte verlassen ihn, und das Medikament, das er entwickelt, wird verboten. Dr. Roberts sieht sich einer Macht gegenüber, der er noch nie begegnet ist.
Dr. Chamutal Shabtai ist Ärztin und Psychiaterin und entwickelt in ihrem Buch „2020“, das 1997 erschien, eine dystopische Realität, in der eine Krankheit die Welt und die Gesellschaft vollständig verändert. Das Überleben steht der Liebe gegenüber, und jede körperliche Nähe ist gefährlich.
Hier zwei kurze Auszüge aus dem Buch:
2020
von Hamutal Shabtai
Übersetzung: Uri Shani
… Wie konnte sie nur so in die Falle gehen, nach all den Jahren, in denen sie alleine gelebt hatte? Sie hätte doch sofort verstehen müssen, dass es sich hier bei Dr. Roberts um noch einen von diesen Burschen auf der Jagd nach willigen Frauen handelt, der dachte, er könne sie um den Finger wickeln. Einer, der sich als feinfühlig und schüchtern ausgibt, aber vor allem seine Muskeln kultiviert. Was macht es aus, ob er ein Arzt oder sogar der Papst in Person ist? Seine Jeanshosen waren knitterfrei gebügelt, und sein weißer Lacoste-Pulli war makellos blank. Wahrscheinlich die klassische Kollektion für den ersten Date. Was dachte wohl seine Frau über ihren süßen und unschuldigen Mann? Was erzählte sie sich, wenn er sagte, dass er am Samstagmorgen ins Labor ginge?
Er nahm wahrscheinlich ihren Gesichtsausdruck wahr, das sensible Arschloch, und das charmante Lächeln erfror ihm im Gesicht. „Erzähl mir über deine Frau“ – das Lächeln erlosch vollends. Jetzt sah er ernsthaft aus, eigentlich trübselig. Dann war er also der Typ des wehmütigen Betrügers. Jetzt wird er ihr gleich erzählen, wie schlimm sein Leben sei, und wie er einfach keine Wahl habe, als andere Frauen zu suchen, „die ihn verstehen“, da er mit einem schrecklichen Ungeheuer verheiratet sei. Er sah verlegen aus der Wäsche: „Meine Frau… ist eine wunderbare Person, sie ist sehr treu, und ich glaube, sie hat noch nie gelogen. Wir kennen uns seit der Schule. Sie ist wunderschön, blond, hat einen umwerfenden Körper, sie macht viel Sport, und ist von Sauberkeit besessen. Außer Sport weiß ich nicht, was sie sonst noch mag. Vielleicht den „Propheten“, du weißt schon – dieser Prediger im Fernseher, der über das Ende der Welt spricht, seine Reden verpasst sie um keinen Preis. Sie ist eine wunderbare Mutter, und es gibt nichts, was ihr wichtiger ist als die Familie und die Erziehung der Kinder, aber ich habe das Gefühl, wenn ich irgendwie aus ihrem Leben verschwinden würde, das würde sie nur glücklich machen.“
Die Rede verblüffte sie ein bisschen, er sah zuvor so schweigsam aus, aber vielleicht hatte er den Text geübt. „Bist du sicher?“ Er nickte. „Ich glaube nicht, dass es auch nur Eines gibt, was sie an mir liebt, oder, genauer: es gibt nichts an mir, was sie nicht hasst. Sie hasst die Gegenwart meiner Person, sie hasst alles, was ich sage, sie hasst die Beziehung, die ich mit den Kindern habe, und vor allem hasst sie meine Arbeit.“ Guter Vortrag. Beeindruckend. Auch der ehrliche Gesichtsausdruck passte. „Das einzige, was unsere Ehe zusammenhält, ehrlich gesagt, ist die ‚Risikoliste‘, ohne die wären wir schon lange nicht mehr zusammen.“ Ja. Das war die Pointe, die sie erwartet hatte. Sie lächelte, und noch bevor sie es sich überlegt hatte, sagte sie: „Na ja, wenigstens in dieser Sache muss ich mir keine Sorgen mehr machen.“ Er sah sie fragend an. „Mein Mann ist tot. Kam in einer Flottenübung um.“ Er sah ein bisschen entsetzt aus. „Entschuldigung, ich hatte nicht…“ – „Das ist ok. Das war vor mehr als sechs Jahren, ich habe mich schon daran gewöhnt.“ – „Das heißt, dass du…“ Er verstummte abrupt. „Ja, ich bin nicht verheiratet. Aber ich bin trotzdem am Leben geblieben.“ War sie verrückt geworden? Was erzählte sie das einem Mann, den sie nicht kannte? „Ja, wie arbeitest du denn?“ Er hatte wirklich keine Ahnung über die Welt, in der er lebte, dieser verwöhnte Bengel, der beschützt und sicher mit einer Familie lebte. „‚Besonderer Arbeitsvertrag‘ – davon hast du sicher schon gehört.“ Er schüttelte verneinend den Kopf. „Ich verstehe, dass es schwierig ist, so etwas zu kriegen…“ Sie zuckte mit den Achseln: „Ich hatte keine Wahl – entweder das oder ‚die Liste‘.“ Er schaute sie an, ohne etwas zu sagen. Sie konnte sich nicht mehr zurückhalten: „Und du glaubst nicht, dass deine Familie ein bisschen wichtiger ist als dein Forschungsprojekt?“
Er schaute in sein Glas und dann wieder ihr ins Gesicht – seine Augen sahen fast schwarz aus im schwachen Licht. Der Tag neigte sich zum Ende zu, und schwarze Wolken bedeckten den Park. „Ich kann auf diese Forschung nicht verzichten. Das ist etwas, das gelobt habe, nachdem mein Bruder gestorben ist.“ Er schwieg einen Moment mit verschlossener Miene, und dann sprach er leise – erzählte ihr über seinen großen Bruder, Joey, und über dessen Entscheidung, sich das Leben zu nehmen, nachdem er erfuhr, dass er erkrankt war, damit die anderen Familienmitglieder nicht in die ‚Risikoliste‘ kämen. Er beschrieb, wie Joey seinen Unfall vorbereitet hatte, sodass man sein Blut danach nicht würde untersuchen können, und den Selbstmordbrief, den er nach der Beerdigung zwischen seinen Kleidern ‚entdeckt‘ hatte, zum Zeitpunkt, der genau abgemacht worden war, der Brief, der den Eltern seinen Selbstmord erklären sollte, wegen Liebesschmerz. Sein Gesicht war bleich, seine Finger ineinander verkrampft. Sie hörte seine Stimme fast nicht, aber kein Wort und keine Gesichtsbewegung entgingen ihr. Ihre Fingerspitzen wurden zu Eisspitzen, und das Getümmel rings um sie entfernte sich, als spielte es sich hinter einer Glasscheibe ab. Das war das erste Mal, dass sich ihre Blicke trafen, ohne dass sie sofort die Augen abgewandt hätten. Ein blauer Blitz erhellte den Himmel, und ein Donner erschütterte die Letzten, die noch herumsaßen, die dann schnell aufstanden und die Terrasse schnell verließen. Sie blieben alleine, als wären sie durch ihren Blick aufeinander versteinert, während der Wind die Tischdecke wegblies.
Das Einzige, woran sie denken konnte, war, dass es unmöglich war, dass er sie belogen hatte. Und auch wenn er gelogen hatte, hätte so eine Geschichte ihm das Leben kosten können. Nein, es war klar, diese Geschichte war wahr. Andy sah selber entsetzt aus. Wie konnte sie nur denken, er sei ein verwöhnter Bengel, dem das Leben noch nie zugesetzt habe? Sie schämte sich für ihre Gewohnheit, Menschen zu verurteilen, die sie gar nicht kannte. „Du hast es also verheimlicht?“ Er nickte. „Du bist die erste, die davon hört.“ – „Deiner Frau hast du auch nichts erzählt?“ Er lächelte, und wollte antworten, aber seine Antwort wurde vom nächsten Donner verschlungen.
Nein, das war kein normaler Donner. Das war ein Donner, der von einem anderen Geräusch begleitet wurde, einem neuen. Einem Geräusch, das von weitem kam und sich näherte. Ein monotoner Gesang, der aus tausend Mündern kam. Sie erhob ihren Kopf – eine dunkelgraue Schlange wand sich dort, weit weg, deren Kopf sich dem Eingang des Parks näherte – Tausende von Menschen, junge Männer, Glatzköpfige, grau bekleidet, überfluteten den Park mit brennenden Fackeln. Die Worte des Liedes verstand sie nicht, aber die Melodie erschien wie eine mittelalterliche Kirchenliturgie. Jetzt sah sie die einzelnen Männer – ihre Oberkörper waren bloß, mit grauer Farbe bestrichen. Auch ihre Gesichter waren mit derselben Farbe bestrichen, und die Beine der meisten waren in Ketten gelegt. Jetzt begann sie, die Wörter des Liedes zu verstehen:
„Wir sind die Verdammten dieser Erde,
wir haben die Krankheit gebracht –
nur das Feuer wird unsre Sünden löschen.
Das Feuer wird alles verbrennen,
das Leben, die Angst und die Hoffnung,
es wird uns mit sich nehmen
in die Ewigkeit…“
Sie füllten mehr und mehr den Park, und es schien, dass sie das Restaurant erreichen wollten. Sie wurde unruhig auf ihrem Stuhl. Er war in Gedanken versunken: „Die Aschenmänner“ – seine Stimme war ruhig, wie einer, der einen alten Bekannten trifft. „Ich hatte davon gehört, dass sie nach New York kommen würden.“ Dann sah er ihre Unruhe. „Hab keine Angst. Sie sind verrückt, aber ungefährlich. Jedenfalls nicht für Menschen.“ Er schaffte es wirklich, seinen Humor in jeder Situation zu behalten. Sie hatte einmal über diese merkwürdige Sekte gehört, die die Gegenstände der Epidemieopfer verbrannten, was die Totengräbergewerkschaften in der ganzen USA verweigerten, außer der Totengräbergewerkschaft von New York. Das heißt, bis vor kurzem. Jetzt erinnerte sie sich an den letzten Medienrummel, als die New Yorker Totengräbergewerkschaft eine Gehaltserhöhung für das Verbrennen der Gegenstände der Opfer verlangte, und daran, dass der Oberbürgermeister von New York die ‚Aschenmänner‘ zu Hilfe rief.
Jetzt, als sie in New York einzogen, bildeten Tausende von ihnen einen Kreis, in dessen Mitte ein hölzernes Modell des Empire State Building stand, das sie mit ihren Fackeln anzündeten. Mit ihren gewalttätigen Grimassen sahen sie wie Dämonen aus der Hölle aus, tanzten um die Flammen und feuerten den Brand an. Unaufhörlich füllten noch viele Tausende mehr singend den Park. Die Flammen um das Empire State Building sanken langsam nieder.
Claire und Andy schauten sich an, konnten aber in dem ungeheuerlichen Lärm nicht miteinander sprechen. Ein lila Blitz fuhr durch den Himmel, und ein enormer Knall eines Donners ließ sie aufspringen. Starker, dichter Regen prasselte nieder und löschte das Feuer und die Fackeln. Innert einer kurzen Minute waren sie schon platschnass, und die übriggebliebenen Tischdecken wurden zu triefenden Lappen. Er nahm sie beim Arm und zog sie in ein Taxi, dessen Fahrer gerade noch seine erhobene Hand gesehen hatte.
….
….
Die Tür der Kantine öffnete sich. Der lebhafte Rummel im Saal verstummte plötzlich. Andy spürte, noch bevor er es sah, wie alle Köpfe sich zur Tür drehten. Er hob seinen Blick von seinem Kaffee, Benjamin zog wieder an seiner erloschenen Pfeife. Sie kamen auf ihn zu – drei, in den bekannten weißen Uniformen. Der Vierte blieb bei der Tür, der Schäferhund neben ihm. Er versuchte die Augen unter den Schirmmützen zu sehen. Sie bildeten nebeneinander in gleichmäßigem Schritt gehend und mit ausdruckslosem Gesicht eine Front. Sie tragen Waffen, dachte er bei sich. Sie näherten sich ihrem Tisch. Er schluckte. Was dachte wohl Benjamin? Aber es war zu spät, um ihn anzuschauen, sie waren schon zu nahe. Eine Verhaftung durch das „Überwachungsamt“ bedeutete: Herabstufung in der Hygiene-Klassifizierung. Im besten Fall wird er in die ‚Risikoliste‘ kommen, im schlechteren… er erinnerte sich nicht, dass er in letzter Zeit ein Vergehen begannen hätte, jedenfalls nicht im Bereich der Hygiene. Hatte es vielleicht etwas mit Joey zu tun? Nein, wer sollte schon Akten öffnen, die vor fünfzehn archiviert wurden? Oder vielleicht kamen sie wegen Benjamin. Hatte er wirklich Helen betrogen? Andy dachte, dass dies üble Nachrede sei, aber wer weiß? Was wusste man schon über jemand anderen? Die Absätze ihrer weißen Stiefel stießen alle drei im genau gleichen Moment auf den Boden, mit identischem Klang. Die weißen, gebügelten und sterilen Uniformen. Die Etiketten des „Amtes für hygienische Überwachung“ auf der rechten Brusttasche. So sieht das also aus – mit den Uniformen und den Hunden, vor aller Augen, wie in den Geschichten, die er so oft gehört hatte. Das wars. Noch ein Meter, und sie waren schon ganz nahe. Aber sie gingen an ihm vorbei. Benjamin sog an seiner Pfeife und begann zu husten. Benjamins Begabung für den falschen Zeitpunkt. Zuerst dachte er, dass er es absichtlich machte, so eine Art Auflehnung. Die Stille in der Kantine erinnerte ihn an den Friedhof, zur Jahrzeit für Joey. Diese Stille. Ein hoher Ton wie eine Klingel ließ ihn aufspringen. Ein Löffel war auf den Boden gefallen. Einige schauten hin, aber dann schnell wieder zurück. Die Schergen blieben stehen. „Dr. Ted Greenbaum?“ Die beiden auf der Seite des mittleren, der gesprochen hatte, ein Offizier, standen stramm. Der Offizier zückte einen Verhaftungsbefehl. Andy hatte Ted einige Male getroffen. Er war ein Radiologe, auf das Nervensystem spezialisiert. Ein netter Bursche, eigentlich gar nicht mehr so jung, 45 oder 46, und mit einem köstlichen Humor. Normalerweise hatte er leise, fast für sich, seine Kommentare abgegeben, wenn er besonders schwierige Fälle in den Neuro-Infizierungs-Röntgen-Sitzungen analysierte, aber wer genug nahe saß, konnte hören, wie verrückt und lustig sie waren. Er stand auf, ein Ausdruck von Überraschung und Ungläubigkeit auf dem erbleichten Gesicht – „Dr. Greenbaum, sie sind verhaftet im Namen des Gesetzes. Ich bitte Sie, mit uns zu kommen!“ Eine Todesstille herrschte in der Kantine. Greenbaum zuckte mit keiner Wimper. Er blickte um sich. Seine Stimme war hohl, ein bisschen heiser: „Wofür verhaften Sie mich?“ Kein einziger Muskel im Gesicht des Offiziers bewegte sich. Er hatte bestimmt schon Hunderte solcher Verhaftungen vorgenommen. Er reichte Ted den Befehl: „Vergehen gegen die Hygiene Nummer 921/A.“ Greenbaum schaute nicht auf das Blatt, sein Blick blieb an dem von Andy hängen – kein Ausweg mehr, sagte der Blick. Die Beamten hielten Ted an den Armen fest, aber er weigerte sich noch immer, sich zu rühren. Sein Blick flog schnell durch den ganzen Saal, als könne er die Gedanken der Anwesenden lesen, als könne er sehen, wer ihn ans ‚Amt‘ verraten hatte, als würde dieses Wissen die Schergen stoppen und den ganzen Prozess zurückspulen lassen. „Mörder! Ihr habt mich ans Messer geliefert!“ Der Schrei blieb mit seinem Echo im Kantinensaal hängen. Die Beamten begannen, ihn langsam zur Türe zu führen, sein Kopf war noch immer nach hinten gerichtet, seine Augen versuchten, jedes einzelne Augenpaar zu sehen. „Mörder! Ihr seid alle Mörder!“ Die Stimme hörte sich an wie ein sich entfernendes Signal, wie so eines, das man im Zug hört, wenn man an einer Station vorbeifährt. Die Kantinentür schloss sich langsam.
Lieber Uri,
ich habe mir Deinen Text zum Roman „2020“ durchgelesen. Aus den beiden Leseproben ist für mich nicht ersichtlich, dass es sich bei diesem Roman um einen besonderen Leckerbissen handelt. Sie lesen sich, wie sich jeder andere Roman liest, nicht besser und nicht schlechter. Auffallend vielleicht Ausdrücke wie „Arschloch“, die ich in einem Roman von gehobenem Niveau nicht anzutreffen erwarte, aber das mag an der hebräischen Originalsprache, bzw. an der israelischen Gesellschaft liegen, in der ein etwas rauerer Ton vorherrscht als anderswo, und die vielleicht etwas weniger wert legt auf einen gepflegten und gesitteten Diskurs. Ich selbst empfinde solche Ausdrücke als eher abstossend denn herzerfrischend.
Brisanz erhält dieser Roman sicherlich durch die aktuelle Covid-19 Krise, die dem Roman einen prophetischen Anstrich verleiht, den er sonst nie erlangt hätte, und der dem Werk auch nicht zu Grunde liegt, denn was sich jetzt abspielt, war in dieser Ausprägung und in der Jahreszahl des Jahres 2020, in dem sich das Virus ausbreitete, nicht vorhersagbar. Den Verkaufszahlen des Buches ist dies aber sicherlich zuträglich.
Dennoch geht es der Autorin, einer ausgebildeten Psychiaterin, in ihrem Roman wohl um etwas ganz Anderes, nämlich um die Auswirkungen, die eine solche Pandemie, wann immer und in welcher Form diese auch ihren Lauf nehmen mag, auf das Zusammenleben der Menschen hat, Auswirkungen, welche die Grundfesten des sozialen Gefüges nachhaltig erschüttern und möglicherweise sogar permanent verändern dürften. Dies geht aber aus Deinem Text nicht hervor, und zwei kurze Leseproben können diesem Aspekt auch unmöglich gerecht werden.
Lieber Francois, da stimme ich gar nicht ueberein:
Als Vorbemerkung sage ich, dass bereits Goethe das Wort „Arschloch“ benutzt (Goetz von Berlichingen), und mit ihm eine lange Liste der feinsten Autoren der „gehobensten“ Romane.
Zur Kritik selbst: wird – wie du sagst – die psychologische Auswirkung einer Pandemie auf die Menschen hier nicht thematisiert? Was, wenn nicht das, ist der Selbstmord einer der Charaktaere, damit seine Familie nicht in die Risikogruppe kommt? Und das „Ueberwachungsamt“?
Mir gab der Ausschnitt einen sehr guten Einblick in das Buch – und ich hoffe, es findet einen deutschsprachigen Verlag, damit man es vollstaendig lesen kann.